Aber auch die Klassiker der Wind-und-Wetter-Mode haben sich wacker behauptet und sind in Fachgeschäften sowie gebraucht in den Rubriken Kleidung für Damen, Herren beziehungsweise Kinder im Extra-Markt erhältlich. Was beispielsweise in jeden Schuhschrank gehört, sind ein Paar ordentliche Gummistiefel. In Großbritannien kennt sie jedes Kind als Wellingtons. Ihre Geschichte geht auf den gleichnamigen Duke zurück, der während der napoleonischen Kriege – besonders nach dem Sieg bei Waterloo – zumindest auf seiner Heimatinsel zu Ruhm und Ehre gelangte. Dieser Duke of Wellington hatte seinen Londoner Schuhmacher beauftragt, ihm einen hohen, engen Stiefel zum Reiten anzufertigen, der sich aber gleichzeitig als elegante Abendgarderobe dienen sollte. Hoby of St. James‘ Street nähte daraufhin die ersten Wellington Boots aus Kalbsleder, und Wellington wurde zum Trendsetter in den besten Kreisen der britischen Aristokratie. Auch Beau Brummel, seineszeichens Lebenmann und Mode-Ikone, ließ sich gern in Wellingtons sehen und trug zur ihrer Erfolgsgeschichte seinen Teil bei. Vom Pferd aufs Feld 1852 kam es zu einer folgenschweren Begegnung, die aus den ledernen Reitstiefeln das machte, was sie heute sind: Der britisch-amerikanische Unternehmer Hiram Hutchinson lernte Charles Goodyear kennen, der eine Methode erfunden hatte, Naturgummi zu verarbeiten. Hutchinson kaufte ihm das Patent zur Herstellung von Schuhwerk ab und gründete in Frankreich das Unternehmen Aigle. Die Gummistiefel wurden unter der Landbevölkerung zum sofortigen Erfolg. Bis dato waren auf den Feldern Holzclogs die übliche Fußbekleidung gewesen. Mit den neuen wasser- und schlammfesten Stiefeln war es endlich möglich, mit trockenen, sauberen Füßen vom Feld und aus dem Stall zu kommen. Im Ersten Weltkrieg stieg die Nachfrage nach Wellington Boots erneut. Die North British Rubber Company wurde vom britischen Kriegsministerium beauftragt, Nachschub für die Armee zu produzieren. Stiefel der Marke Hunter Boots – wie sie heute heißt – wurden bereits an Füßen von Top Models wie Kate Moss gesehen, und sie gehören zur Standardausrüstung der Jugend auf britischen Open-Air-Musikfestivals. Militärische und britische Wurzeln hat auch der Trenchcoat: Trench ist der englische Begriff für Schützengraben. Der Londoner Schneider Thomas Burberry hatte den mittellangen bis langen, meist doppelreihigen Regenmantel ohne Kapuze Ende des 19. Jahrhunderts für die britische Armee entworfen. Als modisches Kleidungsstück machten Hollywoodstars wie Humphrey Bogart, Audrey Hepburn und später auch der TV-Kultkommissar Inspektor Columbo den ehemals aus Gabardine gefertigten Kurzmantel straßentauglich. In mehr oder weniger abgewandelten Varianten feiert das unverwüstliche Modell seither in fast jeder Herbstsaison seine Renaissance. Immer wieder gern gesehen ist auch der Caban, der ursprünglich aus der Seefahrt stammt. Die dunkelblaue Jacke aus schwerer Schurwolle wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts von der Kieler Schneiderei Berger & Colani für die kaiserliche Marine produziert, und ist auch unter den Namen Colani, Collani oder Kulani bekannt. Die US-Marines nennen das gute Stück Pea Coat. Ebenfalls treue Fans hat der „Ostfriesennerz“. Die knallgelbe Regenwendejacke mit dem dunkelblauen Innenleben wurde 1968 von Jan E. Ansteen Nielsson, Gründer der dänischen Firma Jeantex, entworfen. Sie gehörte zur Standard-arbeitskleidung von Berufsfischern der deutschen Ost- und Nordseeküsten. Mit ihren leuchtenden Farben, die perfekt in den Zeitgeist der 1970er Jahre passten, hielt die praktische Regenjacke schließlich auch in zahlreichen Kleiderschränken auf dem Festland Einzug. Das Thema der kommenden Woche: Winterreifen – welches Modell ist das richtige?Lesen Sie mehr auf:prom dresses 2016 | blue prom dresses